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Anton Wilhelm Amo

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Anton Wilhelm Amo

Birth
Western, Ghana
Death
1784 (aged 80–81)
Western, Ghana
Burial
Burial Details Unknown GPS-Latitude: 5.019928, Longitude: -1.625826
Plot
located by Fort San Sebastian
Memorial ID
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Anton Wilhelm Amo (* um 1703 in Nkubeam bei Axim, heute Ghana; † nach 1753 vermutlich im heutigen Ghana) ist der erste bekannte Philosoph und Rechtswissenschaftler afrikanischer Herkunft in Deutschland.

Anton Wilhelm Amo, auch bekannt als „Antonius Guilielmus Amo Afer ab Aximo in Guinea”, wurde um 1703 in Nkubeam, einem Dorf in der Nähe von Axim (heute: Ghana) geboren. Als Kind wurde er versklavt und von der Niederländisch-Westindischen Gesellschaft (niederl.: Geoctroyeerde West-Indische Compagnie, häufig kurz WIC) nach Amsterdam verschleppt. Von dort wurde er an Anton Ulrich von Braunschweig und Lüneburg-Wolfenbüttel „verschenkt“, der ihn als Kammermohren an seinen Sohn August Wilhelm „weitervererbte“. 1708 wurde er in der Schlosskapelle Salzdahlum in Wolfenbüttel evangelisch auf den Namen „Anton Wilhelm Amo” getauft und 1721 konfirmiert. Seine Taufpaten und somit Namensgeber waren Herzog Anton Ulrich und sein Sohn August Wilhelm; mit dem Namensteil „Amo” konnte jedoch sein afrikanischer Name weitergeführt werden.

Amo erhielt am humanistisch geprägten Hof von Braunschweig-Wolfenbüttel eine hervorragende Ausbildung. Von 1717–21 besuchte er die Ritterakademie Rudolph-Antoniana in Wolfenbüttel und von 1721–27 die protestantische Universität Helmstedt. Neben Deutsch erlernte er Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch und Latein.

Ab 1727 studierte er an der Universität Halle Philosophie und Rechtswissenschaften. 1729 verfasste er seine erste Disputation unter dem Titel De iure Maurorum in Europa in lateinischer Sprache (zu Deutsch: Über die Rechtsstellung der Mohren in Europa), in der er die Rechtsstellung der Schwarzen im damaligen Europa untersuchte. 1730 matrikulierte er sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Wittenberg und erwarb den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie und Freien Künste. 1734 promovierte er in Wittenberg mit einer Dissertation über De humanae mentis apatheia in lateinischer Sprache (zu Deutsch: Das Leib-Seele-Problem). Von 1736–38 unterrichtete er an den Philosophischen Fakultäten der Universitäten Halle und Wittenberg als Privatdozent. 1739 lehrte er laut einer Vorlesungsankündigung aus seiner Feder an der Universität Jena.

Seit 1740 ist Amo in Jena nicht mehr belegt, über seinen späteren Aufenthalt ist nichts bekannt. 1747 verließ er Deutschland in Richtung Ghana. Hintergründe sind vermutlich der Tod seiner Mentoren und Freunde, berufliche Schwierigkeiten, zunehmender Rassismus und gesellschaftliche Isolation: 1731 verstarb sein Mentor Herzog August Wilhelm, 1743 starb sein Freund Johann Peter von Ludewig. Auf einen Heiratsantrag folgte 1747 eine Spottkampagne, die in der Veröffentlichung rassistischer Spottgedichte des Hallenser Rhetorikprofessors Johann Ernst Philippi kulminierte. Amo lebte zunächst in Axim (Ghana) und später im Fort San Sebastian bei Shama. Sein genaues Todesjahr ist nicht bekannt; auf seinem – neuen – Grabstein vor dem Fort San Sebastian in Shama steht das Sterbedatum 1784.
Quelle: Wikipedia Enzyklopädie
License: Creative Commons
Anton Wilhelm Amo (* um 1703 in Nkubeam bei Axim, heute Ghana; † nach 1753 vermutlich im heutigen Ghana) ist der erste bekannte Philosoph und Rechtswissenschaftler afrikanischer Herkunft in Deutschland.

Anton Wilhelm Amo, auch bekannt als „Antonius Guilielmus Amo Afer ab Aximo in Guinea”, wurde um 1703 in Nkubeam, einem Dorf in der Nähe von Axim (heute: Ghana) geboren. Als Kind wurde er versklavt und von der Niederländisch-Westindischen Gesellschaft (niederl.: Geoctroyeerde West-Indische Compagnie, häufig kurz WIC) nach Amsterdam verschleppt. Von dort wurde er an Anton Ulrich von Braunschweig und Lüneburg-Wolfenbüttel „verschenkt“, der ihn als Kammermohren an seinen Sohn August Wilhelm „weitervererbte“. 1708 wurde er in der Schlosskapelle Salzdahlum in Wolfenbüttel evangelisch auf den Namen „Anton Wilhelm Amo” getauft und 1721 konfirmiert. Seine Taufpaten und somit Namensgeber waren Herzog Anton Ulrich und sein Sohn August Wilhelm; mit dem Namensteil „Amo” konnte jedoch sein afrikanischer Name weitergeführt werden.

Amo erhielt am humanistisch geprägten Hof von Braunschweig-Wolfenbüttel eine hervorragende Ausbildung. Von 1717–21 besuchte er die Ritterakademie Rudolph-Antoniana in Wolfenbüttel und von 1721–27 die protestantische Universität Helmstedt. Neben Deutsch erlernte er Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch und Latein.

Ab 1727 studierte er an der Universität Halle Philosophie und Rechtswissenschaften. 1729 verfasste er seine erste Disputation unter dem Titel De iure Maurorum in Europa in lateinischer Sprache (zu Deutsch: Über die Rechtsstellung der Mohren in Europa), in der er die Rechtsstellung der Schwarzen im damaligen Europa untersuchte. 1730 matrikulierte er sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Wittenberg und erwarb den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie und Freien Künste. 1734 promovierte er in Wittenberg mit einer Dissertation über De humanae mentis apatheia in lateinischer Sprache (zu Deutsch: Das Leib-Seele-Problem). Von 1736–38 unterrichtete er an den Philosophischen Fakultäten der Universitäten Halle und Wittenberg als Privatdozent. 1739 lehrte er laut einer Vorlesungsankündigung aus seiner Feder an der Universität Jena.

Seit 1740 ist Amo in Jena nicht mehr belegt, über seinen späteren Aufenthalt ist nichts bekannt. 1747 verließ er Deutschland in Richtung Ghana. Hintergründe sind vermutlich der Tod seiner Mentoren und Freunde, berufliche Schwierigkeiten, zunehmender Rassismus und gesellschaftliche Isolation: 1731 verstarb sein Mentor Herzog August Wilhelm, 1743 starb sein Freund Johann Peter von Ludewig. Auf einen Heiratsantrag folgte 1747 eine Spottkampagne, die in der Veröffentlichung rassistischer Spottgedichte des Hallenser Rhetorikprofessors Johann Ernst Philippi kulminierte. Amo lebte zunächst in Axim (Ghana) und später im Fort San Sebastian bei Shama. Sein genaues Todesjahr ist nicht bekannt; auf seinem – neuen – Grabstein vor dem Fort San Sebastian in Shama steht das Sterbedatum 1784.
Quelle: Wikipedia Enzyklopädie
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