Jüdischer Friedhof Bützow
Bützow, Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
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Get directions Wismarsche Str. 12
Bützow, Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern 18246 GermanyCoordinates: 53.84717, 11.96708 - www.juden-in-mecklenburg.de/Orte/Buetzow
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Bis 1760 erhielten mindestens elf Juden ein Privileg für Bützow. Mit der Anlage eines Friedhofs auf dem Klüschenberg setzt 1740 dann nachweislich die Geschichte der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde Bützows ein. Grabsteine aus dieser Zeit sind aber nicht mehr vorhanden, was daran liegen mag, dass die damals in recht ärmlichen Verhältnissen lebenden Gemeindemitglieder sich keine steinernen Grabmale leisten konnten und deshalb Eichenplanken benutzten, die dann im Laufe der Jahrzehnte verrotteten. Auf Grund der Zunahme der Zahl der jüdischen Einwohner wurde 1821 eine Erweiterung des Friedhofgeländes notwendig; das seit den 1880er Jahren im Eigentum der Stadt befindliche Areal ging dann alsbald ins Eigentum der jüdischen Gemeinde über. Aus den Anfängen der Gemeinde ist auch eine „Judenschule" belegt, die Unterricht und Gottesdienst in Räumen ausgewählter Privathäuser abhielt. Von 1738 bis 1770 sind insgesamt 18, zumeist aus Osteuropa stammende jüdische Religionslehrer namentlich bekannt. Der stete Wechsel bzw. ihre nur kurzzeitige Tätigkeit mag an den begrenzten finanziellen Mitteln der Gemeinde gelegen haben. Um 1790 erhielt die jüdische Gemeinde vom regierenden Herzog Friedrich Franz I. die Erlaubnis, ein Synagogengebäude zu errichten. Das zweigeschossige Fachwerkgebäude in der heutigen Mantzelstraße mit seiner im Stil des Spätbarock/Klassizismus ausgeführten Fassade wurde acht Jahrzehnte später um- bzw. ausgebaut. Gegen Mitte des 19.Jahrhunderts erreichte die jüdische Gemeinde Bützow ihren Höchststand. Ihre Mitglieder gehörten damals zumeist dem Kleinbürgertum an. Neben einer Grundversorgung der Bützower Einwohner war die Mehrzahl der jüdischen Geschäfte auch darauf ausgerichtet, das agrarische Umland mit Waren des allgemeinen Bedarfs zu versorgen. Mit dem Niedergang der Gemeinde, der sich bereits vor der Jahrhundertwende abgezeichnet hatte, wurde 1921 auch das Synagogengebäude verkauft; es diente dann zunächst als Speicher und stand in der Folgezeit unterschiedlichen Nutzern zur Verfügung. Die sehr wenigen, noch in Bützow verbliebenen jüdischen Bewohner gehörten nach der formellen Auflösung der Kultusgemeinde (1922) der Güstrower Gemeinde an. In der NS-Zeit lebten in Bützow nur noch drei Einwohner mosaischen Glaubens; nach dem Novemberpogrom von 1938 lebte nur noch ein älteres Ehepaar in der Kleinstadt; es wurde Ende 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo es 1943 verstarb.
Eine geplante Einebnung des jüdischen Friedhof unterblieb zwar, doch wurden gegen Kriegsende Grabsteine zweckentfremdet und beim Bau von Panzersperren benutzt. Auf Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten wurden dann die Steine nach 1945 wieder auf ihren angestammten Platz gebracht. Auf dem jüdischen Friedhof im heutigen Ortsteil Dreibergen an der Landstraße nach Kröpelin, dessen Fläche in den 1950er Jahren zum größten Teil in den Besitz der Stiftskirche übergegangen ist, befinden sich heute noch ca. 74 Grabsteine. 1918 fand hier die letzte Beerdigung statt.
Quelle: Dr. Wolfgang Schmidtbauer / Bützow i. Meckl.
Bis 1760 erhielten mindestens elf Juden ein Privileg für Bützow. Mit der Anlage eines Friedhofs auf dem Klüschenberg setzt 1740 dann nachweislich die Geschichte der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde Bützows ein. Grabsteine aus dieser Zeit sind aber nicht mehr vorhanden, was daran liegen mag, dass die damals in recht ärmlichen Verhältnissen lebenden Gemeindemitglieder sich keine steinernen Grabmale leisten konnten und deshalb Eichenplanken benutzten, die dann im Laufe der Jahrzehnte verrotteten. Auf Grund der Zunahme der Zahl der jüdischen Einwohner wurde 1821 eine Erweiterung des Friedhofgeländes notwendig; das seit den 1880er Jahren im Eigentum der Stadt befindliche Areal ging dann alsbald ins Eigentum der jüdischen Gemeinde über. Aus den Anfängen der Gemeinde ist auch eine „Judenschule" belegt, die Unterricht und Gottesdienst in Räumen ausgewählter Privathäuser abhielt. Von 1738 bis 1770 sind insgesamt 18, zumeist aus Osteuropa stammende jüdische Religionslehrer namentlich bekannt. Der stete Wechsel bzw. ihre nur kurzzeitige Tätigkeit mag an den begrenzten finanziellen Mitteln der Gemeinde gelegen haben. Um 1790 erhielt die jüdische Gemeinde vom regierenden Herzog Friedrich Franz I. die Erlaubnis, ein Synagogengebäude zu errichten. Das zweigeschossige Fachwerkgebäude in der heutigen Mantzelstraße mit seiner im Stil des Spätbarock/Klassizismus ausgeführten Fassade wurde acht Jahrzehnte später um- bzw. ausgebaut. Gegen Mitte des 19.Jahrhunderts erreichte die jüdische Gemeinde Bützow ihren Höchststand. Ihre Mitglieder gehörten damals zumeist dem Kleinbürgertum an. Neben einer Grundversorgung der Bützower Einwohner war die Mehrzahl der jüdischen Geschäfte auch darauf ausgerichtet, das agrarische Umland mit Waren des allgemeinen Bedarfs zu versorgen. Mit dem Niedergang der Gemeinde, der sich bereits vor der Jahrhundertwende abgezeichnet hatte, wurde 1921 auch das Synagogengebäude verkauft; es diente dann zunächst als Speicher und stand in der Folgezeit unterschiedlichen Nutzern zur Verfügung. Die sehr wenigen, noch in Bützow verbliebenen jüdischen Bewohner gehörten nach der formellen Auflösung der Kultusgemeinde (1922) der Güstrower Gemeinde an. In der NS-Zeit lebten in Bützow nur noch drei Einwohner mosaischen Glaubens; nach dem Novemberpogrom von 1938 lebte nur noch ein älteres Ehepaar in der Kleinstadt; es wurde Ende 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo es 1943 verstarb.
Eine geplante Einebnung des jüdischen Friedhof unterblieb zwar, doch wurden gegen Kriegsende Grabsteine zweckentfremdet und beim Bau von Panzersperren benutzt. Auf Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten wurden dann die Steine nach 1945 wieder auf ihren angestammten Platz gebracht. Auf dem jüdischen Friedhof im heutigen Ortsteil Dreibergen an der Landstraße nach Kröpelin, dessen Fläche in den 1950er Jahren zum größten Teil in den Besitz der Stiftskirche übergegangen ist, befinden sich heute noch ca. 74 Grabsteine. 1918 fand hier die letzte Beerdigung statt.
Quelle: Dr. Wolfgang Schmidtbauer / Bützow i. Meckl.
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- Added: 23 Mar 2022
- Find a Grave Cemetery ID: 2749745
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